Nach dem Bilderbuch "Steinsuppe" ("Une soupe au caillou") von Anaïs Vaugelade
aus dem Französischen übersetzt von Tobias Scheffel.
Ein alter Wolf nähert sich dem Dorf der Tiere. Am Haus der Henne klopft er, denn er will sich aufwärmen und Steinsuppe kochen. Von Steinsuppe hat die Henne noch nie etwas gehört, also wird sie neugierig und lässt den Wolf herein. Nach und nach kommen alle Nachbarn dazu, sorgen sie sich doch um die Henne und ihren gefährlichen Besuch.

Jeder weiß einen Verbesserungsvorschlag für die Steinsuppe und so landen nach und nach Sellerie, Zucchini, Lauch, Rüben und Kohl im Kessel. Doch hat der Wolf die Henne wirklich nur besucht, um Steinsuppe zu kochen?...
Anaïs Vaugelade erzählt die alte Legende von der Steinsuppe auf eine "fabelhaft" komische, neue Weise.

Ein spannendes und lustiges Theaterstück für Kinder ab ca 4 Jahren. Besonders geeignet für die Winterzeit. Thematisch auch passend zu Erntedank, Nikolaus, Weihnachten.
Spieldauer: Ca. 45 Min.

Spiel und Inszenierung: Lothar Lempp
Figurenbau: Lothar und Ulrike Lempp
Kulissen: Lothar Lempp

“Steinsuppe” © 2000 Moritz Verlag, Frankfurt/M.
Pressestimmen:

Fränkische Nachrichten,14. März 2011

Gebannt verfolgten am Samstagnachmittag die Kinder die Figurenspiel-Umsetzung des Kinderbuchs "Steinsuppe". Der in Bad Mergentheim lebende Künstler Lothar Lempp hat die Bilderbuchvorlage von Anais Vauglelade wunderschön umgesetzt: [...] Köstlich schon der Start: Zu Charleston-Sound putzt das Hühnchen - gefilzt, beweglich, ausdrucksstark - sein trautes Heim. Besorgt gesellen sich nacheinander Gans, Schwein, Schaf, Ziege hinzu, steuern Zutaten zur Steinsuppe bei: Lempp gibt ihnen nicht nur eine, sondern viele Stimmen. [...] Zum guten Schluss winken die Kinder dem grauen, greisen, doch inzwischen gut gesättigten Wolf hinterher, der - wer weiß, man könnte ihn noch brauchen - seinen Suppenstein wieder schultert.

Rhein-Neckar-Zeitung, 21.10.2013

[...] Die Kinder zeigten sich insbesondere durch die Möglichkeit, aktiv am Theater mitwirken zu können, begeistert. So wurden sie etwa angehalten, mit ihren Klettverschlüssen an den Schuhen für die richtige Geräuschkulisse beim Stapfen des Wolfes durch den Schnee zu sorgen. Gekicher gab es in den vorderen Reihen viel zu hören, sogar aufbrausendes Getobe bei den Höhepunkten des Stückes. Lothar Lempp weiß, wie er die Kleinen begeistern kann.

Insbesondere das detaillierte Bühnenbild, das hinter der kargen Fassade des Hauses steckt, sowie die liebevoll gestalteten Figuren die vom Wolf über die Henne bis hin zu einem Schwein einer Ziege einer Ente und einem Schaf reichen, faszinierten die Kinder. Dennoch war vor allem Lempp es der den Figuren erst ihr Leben einhauchte.

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Ausschnitte aus der Inszenierung:

Die historische Vorlage der Geschichte:

Die Steinsuppe

Ein Märchen aus Irland

Ein Mönch ging betteln. Er kam an die Tür eines Bauern, aber sie wollten ihm nichts geben. Der Klosterbruder war zum Umfallen hungrig und sagte: »Na, dann will ich sehen, dass ich mir eine Steinsuppe mache.« Und er hob einen Stein vom Boden auf, putzte die Erde ab und begann ihn zu betrachten, ob er sich für eine Suppe eignete. Die Leute aus dem Haus konnten sich vor Lachen über den Klosterbruder und über seinen Einfall nicht halten. Da sagte der Klosterbruder: »Wie, habt ihr nie Steinsuppe gegessen? Ich kann euch sagen, das ist eine leckere Sache.«
Sie antworteten ihm: »Nun, dann zeig uns das mal.«
Das wollte der Klosterbruder nur hören. Nachdem er den Stein saubergemacht hatte, sagte er: »Könnt ihr mir wohl einen Topf leihen?«
Man gab ihm einen Topf aus Steingut. Er füllte ihn mit Wasser und legte den Stein hinein. »Wenn ihr mich jetzt den Topf ans Feuer stellen ließet...« Man ließ ihn gewähren. Sobald der Topf zu sieden begann, sagte er: »Mit ein wenig Schmalz würde die Suppe vorzüglich werden.« Man holte ihm etwas Schmalz. Die Suppe kochte und kochte, und die Leute aus dem Hause ließen den Mund offenstehen vor Verwunderung. Da probierte der Klosterbruder die Suppe und bemerkte beiläufig: »Sie ist ein wenig fad. Es fehlt unbedingt eine Prise Salz.«
Man gab ihm auch noch das Salz. Er schmeckte die Suppe ab und sagte: »Wenn jetzt noch ein paar junge Kohlblätter dazukämen, würde die Suppe himmlisch schmecken.«
Die Frau des Hauses ging in den Garten und brachte ihm zwei Kohlköpfe. Der Klosterbruder säuberte sie, zerpflückte sie zwischen den Fingern und ließ die Blätter in den Topf fallen. Als die Kohlblättchen gar waren, sagte er: »Also, ein Stück Wurst würde der Sache die Krone aufsetzen...«
Man brachte ihm ein Stück Wurst, er warf es in den Topf, und während es kochte, zog er Brot aus seinem Rucksack und schickte sich an, gemächlich zu essen. Die Suppe roch, dass es eine Wonne war. Er aß und leckte sich die Lippen ab, und nachdem er den Topf geleert hatte, blieb der Stein auf dem Boden zurück. Die Leute aus dem Haus hingen mit den Augen an ihm und fragten ihn: »Sagt, Herr Klosterbruder, und der Stein?«
Da antwortete der Klosterbruder: »Den Stein, den wasch ich und nehm ihn für das nächste Mal mit.«
Und so kam er zu einem Essen, wo man ihm nichts geben wollte.